Windpark Uckley Nord

Bodenentsiegelung, Biotopaufwertung und Nahrungsflächen für Greifvögel

Im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald hat ABO Wind im Jahr 2016 zehn Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 33 Megawatt auf einer Waldfläche in Königs Wusterhausen errichtet. Als Ausgleich für Eingriffe in die Schutzgüter Boden, Wasser, Landschaftsbild sowie Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt wurden umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umgesetzt, von welchen im Folgenden drei vorgestellt werden. Zum einen konnte mit dem Abriss von Gebäuden, Silo- und Militäranlagen Boden entsiegelt und das Landschaftsbild aufgewertet werden. Einen Beitrag zur Verbesserung von Habitatstrukturen und -funktionen wildlebender Tiere leisten Biotopaufwertungsmaßahmen, welche sich gleichzeitig positiv auf das Ortsbild auswirken. Des Weiteren wurden neue Nahrungshabitate für Greifvögel wie den Rotmilan geschaffen.

Abriss von Gebäuden und alten Anlagen kommt Bodenentsiegelung und Landschaftsbild zugute

Mit dem Ziel der Entsiegelung und damit dauerhaften Wiederherstellung natürlicher Bodenfunktionen konnten im Rahmen des Vorhabens im engen räumlichen Bezug zum Eingriff an gleich mehreren Orten alte Gebäude und Anlagen entfernt werden. So wurde eine Bürobaracke mit angrenzender Betonfläche und einem geschotterten Parkplatz eines früheren LPG-Betriebsstandortes zurückgebaut. Abgerissen wurden außerdem eine Militäranlage der Heeresmunitionsanstalt MUNA und an einem ehemaligen Agrarbetriebsstandort konnte eine stillgelegte landwirtschaftliche Siloanlage mit vier 25,5 Meter hohen Turmsilos zurückgebaut werden.

Von den Abrissarbeiten profitieren nicht nur Boden, Wasserhaushalt und Landschaftsbild, sondern es wurden Voraussetzungen für eine neue innerörtliche Grünfläche bzw. eine naturnahe Waldentwicklung geschaffen. Der Silo-Rückbau trägt außerdem zur Verbesserung der harmonischen Kulturlandschaft im Naturpark Dahme-Heideseen bei.

Ökologische Biotopaufwertung schafft neue Lebensräume und fördert den Biotopverbund

Mit dem Ziel, Habitatstrukturen und -funktionen für wildlebende Tiere aufzuwerten, wurden verschiedene biotopaufwertende Maßnahmen auf gemeindeeigenen, innerörtlichen Grünflächen umgesetzt. So wurden bspw. Laubgebüsche, Heckenstrukturen, Staudenflure und Obstwiesen gepflanzt und auf einer ungenutzten Brachfläche eine Streuobstwiese aus hochstämmigen Obstbäumen angelegt. Zudem wurden Kleinhabitate durch Lesesteinhaufen und Totholzaufschichtungen geschaffen und zusätzlich Nisthilfen und Fledermauskästen angebracht.

Die Maßnahmen führen zum einen zu einer Verbesserung des Biotopverbunds. Gleichzeitig wirken sie sich positiv auf das Ortsbild aus − es profitieren also Mensch und Tier.

Mehr Nahrungshabitate für Rotmilan und Co

Zur Verbesserung des Nahrungsangebots für Greifvögel wurden südlich des Windparks knapp 17 Hektar Ackerfläche in Dauergrünland umgewandelt. Weitere 31 Hektar werden durch den Anbau von Luzerne und Klee-Gras-Gemischen, Schnittnutzung der Flächen sowie der Rotation von Teilflächen so bewirtschaftet, dass Greifvögel regelmäßig Nahrung finden. Mit diesen Maßnahmen werden langfristig und wiederkehrend Flächen mit geringer Wuchshöhe des Pflanzenbestandes gesichert, die den Greifvögeln die Nahrungsgewinnung erleichtern, was u.a. dem Rotmilan zugutekommt. Die Art ist in dem für die Maßnahme gewählten Landschaftsraum traditionell als Brutvogel und Nahrungsgast nachgewiesen. Von der Verbesserung der Nahrungsbedingungen profitieren mehrere Brutpaare. Für die Umsetzung der Maßnahmen sind die Flächenpächter zuständig, diese sind über den Maßnahmenzeitraum vertraglich gebunden und werden entsprechend vergütet.

Projektwebsite und Poster veranschaulichen Maßnahmen

Für den Windpark Windpark Uckley-Nord hat die Abo Wind AG eine eigene Website angelegt, auf der über die Entwicklung des Vorhabens von Anfang an berichtet wurde. Auf der Seite sind auch Informationen zu den umgesetzten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen enthalten. Auch wurden die Maßnahmen auf dem Schlossfest in Königs Wusterhausen auf anschaulichen Poster vorgestellt. Thema waren die Maßnahmen außerdem auf zwei Bürgerinformationsveranstaltungen und auch in einer Pressemeldung wurde darüber berichtet.

“Vor der Kompensation, ist die Vermeidung und Reduzierung von Eingriffen in Natur und Landschaft zu prüfen. Dieses Prüfverfahren hat die BADC GmbH im Auftrag von ABO Wind − mit dem Ziel der Bereitstellung von adäquaten Kompensationsmaßnahmen im naturräumlichen Zusammenhang − begleitet. Die Umsetzung der im Interkommunalen Flächenpool der BADC GmbH (IN-KOF) sinnvoll gebündelten Kompensationsmaßnahmen ist keine Lizenz zur Inanspruchnahme von Schutzgütern, sondern eine Chance für nicht vermeidbare Eingriffe, die Landschaft an anderer Stelle aufzuwerten, die Ökosystemleistungen zu erhöhen und die Erholungsfunktion mit positiven Synergieeffekten für den Tourismus zu verbessern.”

Antje GirschickGeschäftsführerin der BADC GmbH
Bildergalerie der Maßnahme:

Lessons Learned

Frühzeitige Kommunikation mit der Stadt zahlt sich aus! Gemeinsam identifizierten wir zahlreiche Projekte im Umfeld des Windparks, mit denen wir die Schutzgüter ausgleichen konnten. Dazu haben wir eine kommunale Gesellschaft mit der Umsetzung der Maßnahmen beauftragt. So wurden die Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen lokal verankert und mit regionaler Wertschöpfung verbunden.

Zacharias Hahn, Projektleiter bei ABO Wind AG

Standort

Brandenburg

Erfüllte „good practice“ Kriterien

  • Funktionskontrolle
  • Sicherung über Betriebszeit der WEA hinaus
  • Berichterstattung & Information

Ansprechpartner

Dr. Daniel Duben
Pressesprecher
ABO Wind AG

0611 267 65-577

Tel. 0611 267 65-577
E-Mail: presse@abo-wind.de

» www.abo-wind.de