Windpark Hartenfelser Kopf

Bürgerwind für Klima und Natur

Im rheinland-pfälzischen Westerwaldkreis wurden von 2006 bis heute im Windpark Hartenfelser Kopf insgesamt 26 Windenergieanlagen von verschiedenen Investoren in Fichtenwaldbeständen errichtet, welche zum Großteil in der Gemeinde Mündersbach verortet sein. Als Ausgleich für die durch die Errichtung der Windräder erfolgten Eingriffe in den Naturhaushalt wurde beim Bau der ersten zwölf Anlagen mit der Unteren Naturschutzbehörde vereinbart, dass Wald- und Offenlandflächen sowie Gewässer renaturiert werden, mit dem Ziel, langfristig ein neues Naturschutzgebiet zu etablieren. Schon heute haben die Flächen an ökologischem Wert gewonnen. Im Jahre 2020 ist die Waldfläche zudem durch den Borkenkäfer zerstört worden, so dass dort nun ein Umbau in Laubwälder erfolgen wird.

Ein Naturschutzgebiet entwickelt sich

Der gesamte Windpark liegt in Gemeindewäldern, welche sich größtenteils aus Fichtenbeständen zusammensetzen. Im Zuge der Entwicklung des Naturschutzgebiets wurde in engem räumlichen Bezug zum Windpark – das Naturschutzgebiet liegt (z.T.) in der Gemeinde Mündersbach − u.a. eine verfallene Mühle beseitigt und mehrere ehemals technisch gestaltete Fischteiche in Naturteiche umgewandelt. Angeln ist dort heute nicht mehr erlaubt. Hauptteil der Maßnahme war die Umwandlung von ehemaligen Landwirtschaftsflächen in Naturwiesen mit vielfältigen Möglichkeiten einer natürlichen Entwicklung. Mehrere Heckrinder sind hier als Landschaftspfleger tätig und verhindern eine Verbuschung. Nach Besichtigungen der Maßnahmenflächen wird von fachkundigen Naturschützern bestätigt, dass der „ökologische Wert“ des Naturschutzgebietes den Eingriff in den Fichtenwald bei weitem übersteigt. Dies wissen auch Mitglieder des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Naturschutz (BUND) zu schätzen, die das Gebiet gerne für Besichtigungen nutzen.

Neben den Geldern der Windenergie fließen auch Mittel des Landes Rheinland-Pfalz mit ein, so dass sich das Gebiet sukzessive entwickeln kann – zukünftig soll es den Status „Naturschutzgebiet“ erhalten. Bisher wurden 20 Hektar aus der landwirtschaftlichen Produktion genommen − im Endziel ist eine Erweiterung auf 90 Hektar vorgesehen.

“Als Bürgermeister freue ich mich, dass die Gemeinde mit den Windrädern in ihrer Gemarkung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Als engagiertem Naturschützer ist mir genauso wichtig, dass damit ein Vorzeigeprojekt im Naturschutz entstanden ist.”

Helmut KempfOrtsbürgermeister Mündersbach

Bürgerwindbetreiber erkennt Chance für den Naturschutz

An der Errichtung der ersten zwölf Windenergieanlagen beteiligt war unter anderem die Alternative Energie Kroppacher Schweiz GmbH & Co. KG (kurz AEKS), die eines der Windräder gekauft hat und als Bürgerwindanlage betreibt. Geschäftsführer Karl-Heinz Groß hat die Chance, durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen eine Verbesserung für den Naturhaushalt zu erreichen, früh erkannt.

Bildergalerie der Maßnahmen:

Lessons Learned

Der Bau von Windenergieanlagen dient nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch dem Naturschutz. Bei allen Planungen von Windenergieanlagen werden Ersatz -und Ausgleichsmaßnahmen gefordert. Hier ist wünschenswert, dass die Naturschutzverbände die enormen Chancen wahrnehmen und an den Planungen aktiv im Sinne des Naturschutzes mitwirken. Damit könnte außer dem Klimaschutz viele an der Finanzierung scheiternde Wünsche im Naturschutz realisiert werden.

 

Karl-Heinz Groß, Geschäftsführer AEKS

Standort

Rheinland-Pfalz

Erfüllte „good practice“ Kriterien

  • Funktionskontrolle
  • Nachbesserungen werden durchgeführt
  • Sicherung über Betriebszeit der WEA hinaus
  • Einbindung lokaler Akteure
  • Berichterstattung & Information

Ansprechpartner

Karl-Heinz Groß
Geschäftsführer AEKS

» www.aeks-energie.de