© ENERTRAG AG
Windpark Grünberg (Wallmow)
Wiedervernässung der Bladerwiese
In der Uckermark wurden im Jahr 2009 14 Windenergieanlagen im Windfeld Grünberg (Wallmow) von der ENERTRAG AG errichtet. Mit dem Ziel, Bruthabitate für Kranich und Rohrweihen zu schaffen (als Ausgleich für Eingriffe in das Schutzgut Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt) wurde ein vermutlich schon im 19. oder frühen 20. Jahrhundert entwässertes Durchströmungsmoor durch den Umbau des Wegdurchlasses im Bagemühler Fließ wiedervernässt. Von dem Anstau profitierten neben den Zielarten außerdem Rohrdommeln, Kiebitze und Rothalstaucher, welche die Maßnahmenfläche nun ebenso als Bruthabitat nutzen. Auch Seeadler sind in dem Gebiet bei der Nahrungssuche zu beobachten.
Vernässungsmaßnahme mit vielfach positivem Effekt
Im Rahmen der Maßnahme konnte durch den Anstau eine Anhebung des Wasserstandes von 44 m ü DHHN auf 45,5 m ü DHHN erreicht und damit eine vernässte Fläche von ca. 16 Hektar geschaffen werden (Wasserfläche, Schilfröhricht und Gehölze nasser Standorte). Die sukzessive Umwandlung in artenreichere Feuchtwiesen hat auf weitere ca. 10 Hektar angrenzende Wiesenfläche ebenso einen positiven Effekt. Des Weiteren wirkt sich die Maßnahme positiv auf die Schutzgüter Boden (durch Verhinderung weiterer Bodendegradation), Wasser (durch Rückhaltung von Niederschlagswasser) und Landschaft (durch Entstehung offener Wasserflächen) aus, so dass eine Anrechnung auf diese Schutzgüter im Nachgang erfolgte. Durch ein Aufhalten der weiteren Degradierung des Moorbodens wird außerdem ein Freisetzen des darin gebundenen Kohlenstoffdioxids vermindert, was dem Klimaschutz zugutekommt.
Vernässungsmaßnahme mit vielfach positivem Effekt
Im Rahmen der Maßnahme konnte durch den Anstau eine Anhebung des Wasserstandes von 44 m ü DHHN auf 45,5 m ü DHHN erreicht und damit eine vernässte Fläche von ca. 16 Hektar geschaffen werden (Wasserfläche, Schilfröhricht und Gehölze nasser Standorte). Die sukzessive Umwandlung in artenreichere Feuchtwiesen hat auf weitere ca. 10 Hektar angrenzende Wiesenfläche ebenso einen positiven Effekt. Des Weiteren wirkt sich die Maßnahme positiv auf die Schutzgüter Boden (durch Verhinderung weiterer Bodendegradation), Wasser (durch Rückhaltung von Niederschlagswasser) und Landschaft (durch Entstehung offener Wasserflächen) aus, so dass eine Anrechnung auf diese Schutzgüter im Nachgang erfolgte.
Ein Wunschprojekt mit Herausforderungen
Im Hinblick auf das Erfordernis, Bruthabitate für Kranich und Rohrweihe zu schaffen, wurden zunächst 22 Habitate im Umfeld von 1 bis 3,5 km um das Windfeld auf ihre Eignung hin untersucht. Die Bladerwiese war eine von sieben Maßnahmenflächen, die sich letztendlich als geeignet und durchführbar erwiesen hat. Dabei handelte es sich um ein Wunschprojekt der Stadt Brüssow, des Wasser- und Bodenverbandes sowie der Unteren Naturschutzbehörde, welches diese bereits seit 2005 im Hinterkopf hatten. Die Herausforderung bestand vor allem in der Flächensicherung, denn es waren dafür alle 22 Flurstücke von 12 Eigentümer(gemeinschafte)n zu sichern. Ein Versuch war Jahre zuvor gescheitert, da nicht alle Eigentümer rechtzeitig erreicht werden konnten – doch diesmal gelang es, sodass die Maßnahme vollumfänglich umgesetzt werden konnte.
Monitoring zeigte schnell gewünschten Erfolg – und wurde durch freiwillige Beobachtungen ergänzt
Nach Ausführung der Maßnahme im Winter 2008/2009 wurde vier Jahre in Folge entsprechend der Genehmigungsauflagen durch einen Gutachter überprüft, ob das Stauziel eingehalten wurde und wie sich die Vegetation auf der Fläche entwickelte. Der erhoffte Erfolg stellte sich alsbald ein. Die ENERTRAG AG veranlasste überdies, auf freiwilliger Basis zu prüfen, ob die Zielarten sich tatsächlich ansiedelten – und führte diese Beobachtungen ab 2016 von sich aus fort. Dabei wurden teilweise auch weitere Brutarten erfasst, die sich – neben den Zielarten – zeigten, bspw. Rohrdommel, Kiebitz, Rothalstaucher und als Nahrungsgast der Seeadler.
Dauerhafte Sicherung der Maßnahmenflächen als Ziel
Die Flächen sind für die Dauer des Windenergiebetriebs über Verträge und Dienstbarkeiten gesichert. Ansonsten kann die Bladerwiese sich selbst überlassen werden. Das Staubauwerk ist als Rohrdurchlass gestaltet und bedarf keiner Erhaltungsmaßnahmen. Vorgesehen ist, die Fläche dauerhaft auch über den Betriebszeitraum der Windenergieanlagen zu erhalten, indem die Nutzungsverträge verlängert werden.
Vorhabenträger ist in der Region bekannt für wirkungsvolle Vernässungsmaßnahmen
In der Region wurden von der ENERTRAG AG gemeinsam mit dem zuständigen Wasser- und Bodenverband bereits eine Vielzahl an Vernässungsmaßnahmen erfolgreich durchgeführt.
“In dem Fall der Bladerwiese ist durch die Höherlegung eines Durchlasses etwas Außerordentliches entstanden. Der großräumige Vernässungseffekt ist auf Luftbildern deutlich zu erkennen. Die Zusammenarbeit mit dem Projektentwickler und den beteiligten Landwirten klappte in diesem – wie auch in anderen Fällen − gut und die Wasserrückhaltemaßnahmen bringen für die Landwirte zum Teil ebenso Vorteile mit sich.”
Axel PietschmannGeschäftsführer des Wasser- und Bodenverbandes Uckerseen
Bildergalerie der Maßnahme:
Lessons Learned
Wenn Behörden, Vorhabenträger sowie weitere lokale Akteure an einem Strang ziehen, können Maßnahmen realisiert werden, die einen hohen Nutzen für die Natur darstellen, in diesem Fall vor allem für Landschaftsbild, Avifauna, den Landschaftswasserhaushalt und Bodenschutz. Gleichzeitig bringt die Fokussierung auf das gemeinsame Ziel die Akteure einander näher und macht Lust auf weitere gemeinsame Projekte. Aus den Erfahrungen weiterer Wiedervernässungsmaßnahmen heraus können wir empfehlen, wenn möglich vorsorglich mehr Maßnahmen umzusetzen als unbedingt gebraucht werden. Dies vor allem um auf der sicheren Seite zu sein, wenn Staubauwerke nicht sofort wie gewünscht funktionieren (z.B. in trockenen Jahren) oder auch durch Vandalismus beschädigt werden. Im vorliegenden Projekt hat alles bestens geklappt.
Annette Reisch, Planungskoordinatorin bei ENERTRAG AG
Auch beim Runden Tisch Artenschutz und Vermeidungsmaßnahmen der FA Wind wurde diese und weitere Wiedervernässungsmaßnahmen in der Uckermark vorgestellt.